
Berufsradler mit Helm in der Innenstadt © ADFC / April Agentur
Fahrradfahrende und die StVO
Houston - wir haben ein Problem
Einen breiten Raum in der Diskussion über den Radverkehr und Radverkehrsinfrastruktur nehmen Klagen über rücksichtslosen und gefährdenden KFZ-Verkehr ein. D.h. die permanenten Verstöße gegen die StVO.
Aber wie sieht es denn bezüglich der StVO-Treue des Radverkehrs aus? Statistiken gibt es keine, bzw. sind keine gefunden worden, also haben wir an einigen Tagen in der Fürther Stadt das einfach mal in einer ersten, kleinen Zählaktion geprüft:
Es stellt sich bei den Zählungen sehr schnell ein Verhältnis von ca. 2/3 der beobachteten Radler, die sich korrekt nach StVO verhalten und somit erschreckende 1/3, die dagegen verstoßen.
Die Masse der Verstöße sind:
- Gehwegradeln mit Behinderung oder Gefährdung des Fußverkehrs (sogar wenn Radwege daneben sind).
- Rotlichtverstöße und zwar mit Vorsatz.
- Geisterradeln auf den Radwegen bzw. auf Wegen "Gehweg - Rad frei".
Keine dieser Verstöße ist durch Hinweis auf die ach so schlechte Radverkehrsinfrastruktur zu rechtfertigen.
Insbesondere das Gehweg-Radeln wird aber in Fürth durch häufige Anordnung von „Gehweg - Rad frei“ bewusst gefördert. Zum einen wird damit billig eine Radverkehrsinfrastruktur vorgetäuscht und zum anderen müssen geheiligte Parkplätze und Fahrspuren für den KFZ-Verkehr nicht angetastet werden.
Trotzdem ist dies keine Ausrede für StVO-Verstöße des Radverkehrs in einem solchen Umfang. Es schadet dem ADFC in der Arbeit für eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur, es liefert Argumenten Raum wie etwa „ .... wozu Radwege, die Radler fahren doch sowieso wo sie wollen ...“.
Wie werden solche Beobachten und Zählungen weiter führen.