Aufrüsten statt neu kaufen - das ist die Devise der E-Bikefactory
Interviewserie der Radhändler in Fürth und im Landkreis Fürth
E-Bikefactory, Ludwigstraße 14 , 90762 Fürth
Eigentlich kein klassischer Fahrradladen, sondern die Idee das alte Fahrrad technisch so aufzurüsten, damit man es auch mit elektrischer Unterstützung benutzen kann.
Das muss man sich so vorstellen – man vereinbart einen Termin (online oder mündlich) und kommt mit seinem Fahrrad dort vorbei. Dann machen die Mitarbeiter einen Check des Velos, ob es sich in einem aufrüstbaren Zustand befindet.
Als erstes wird der Rahmen nach Ermüdungserscheinungen, Rissen, Korrosionsspuren und Rost kontrolliert. Ist das in Ordnung, wird der Rest des Fahrrads nach dem Zustand begutachtet, d.h. welches Bremssystem und welcher Zustand, die Reifen werden kontrolliert und dann noch die Gangschaltung.
Dann erfolgt die Beratung, welcher Motorentyp (Front-, Mittel- oder Heckmotor), welcher Motorenhersteller, welcher Akku (Reichweitenbestimmung) und was muss noch umgebaut (z.B. neues Bremssystem) werden. Nach dieser Beratung wird einem ein Angebot erstellt und ein Termin zur Umrüstung vorgeschlagen.
Nicht jedes Fahrrad wird umgerüstet, ist es zu alt oder der Rahmen in einem schlechten Zustand, so wird eine Umrüstung abgelehnt.
Ein weiteres Zusatzgeschäft ist es auch Pedelecmotoren die defekt sind, durch neue zu ersetzen und man kann auch die Umrüstung selber machen und nur die Motoren mit Akku im Geschäft kaufen.
Momentan betragen die Wartezeiten für eine Umrüstung 4-6 Wochen und die Angebotserstellung 2-3 Tage.
Um mal einen Anhaltspunkt für die Kosten einer Umrüstung zu bekommen, haben wir mal grobe Preisbeispiele dargestellt (ist ein einfacher Einbau ohne zusätzliche Arbeiten am Fahrrad):
Tongsheng + Akku + Arbeitszeit 378 € + 390 € + 300 €
Bafang + Akku + Arbeitszeit 500 € + 380 € + 300€
Pendixmotor mit Akku + Arbeitzeit 1750 € + 300 €
Die e-bikefactory ist ein echtes Fürther Startup-Unternehmen. Man wird in diesem Bereich auch nicht viele Anbieter finden, da es rechtlich nicht ganz einfach ist, da man durch die Aufrüstung mit einem e-Motor in eine Grauzone kommt als Fahrzeughersteller. Deshalb arbeitet das Unternehmen mit einer erweiterten Geschäftshaftpflicht.
Das Konzept ist sehr interessant und wir sind gespannt, wie sich das Geschäftsmodell weiterentwickeln wird.