ADFC: Geplante Radwege bauen trotz knapper Kassen - ADFC Fürth

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Fürth

Radweglücke an der Ziegelsteinstrasse © Albrecht Steindorff

ADFC: Geplante Radwege bauen trotz knapper Kassen

Nürnberg benötigt an vielen Stellen des öffentlichen Raums grundlegende Sanierungen, Modernisierungen und Verbesserungen, damit sich alle Bürger:innen – ob jung oder alt – sicher bewegen und unbeschwert aufhalten können.

Der Nürnberger Stadtrat hat diesen Ansatz mit seinem Mobilitätsbeschluss vom Januar 2021 bestätigt und zahlreiche Maßnahmen einstimmig beschlossen. Nur durch ein gut koordiniertes und konsequentes Vorgehen mit klaren sachlichen und zeitlichen Zielen kann Nürnberg bei der Radverkehrsinfrastruktur spürbar vorankommen. Dazu gehören auch jene Elemente des Mobilitätsbeschlusses, die bislang nicht systematisch verfolgt wurden. Das ist allen voran der als vorrangig beschlossene Altstadtring für den Radverkehr als zentraler Knotenpunkt und Verteilsystem des Radvorrangrouten- und Radschnellverbindungsnetzes.

Der ADFC Nürnberg fordert, die vorhandenen Pläne zum Radwegebau jetzt umzusetzen, auch in Zeiten knapper Kassen. Teilweise sind längere Vorbereitungsprozesse nötig, doch auch diese müssen unverzüglich und entschlossen angestoßen werden. Damit die Verwaltung mit einer realistischen Umsetzungsperspektive arbeiten und ergänzende Fördermittel beantragen kann, braucht sie im Haushalt 2026 sowie im Mittelfristigen Investitionsplan (MIP) die entsprechenden finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen. Vier herausragende Beispiele für Projekte, die ein langfristiges Engagement erfordern und ohne weiteren Aufschub begonnen werden sollten, sind:

  • Ostendstraße zwischen Cheruskerstraße und Lechnerstraße
  • Ziegelsteinstraße zwischen Marienbergstraße und Äußerer Bayreuther Straße
  • Sanierung und Umbau des Plärrers
  • Fürther Straße zwischen Plärrer bzw. Roonstraße und Maximilianstraße

Parallel dazu müssen im Rahmen der Haushaltsberatungen die Bedingungen dafür geschaffen werden, dass bereits beschlossene Ausbaupläne für das Nürnberger Radwegenetz tatsächlich umgesetzt werden können. Die oftmals hohen Gesamtkosten vieler Maßnahmen sind getrieben durch den parallelen Ausbau von Parkbuchten, barrierefreie Haltestellen, die Sanierung von Ampeln oder die Anlage neuer Baumstandorte. So wird der Radwegebau trotz vorhandener Mittel im Radwegebauetat blockiert, solange die Planung nicht zuvor in den Mittelfristigen Investitionsplan aufgenommen wurde. Daher sollten alle offenen Radwegeprojekte umgehend überprüft und, sofern erforderlich, in den MIP eingestellt werden.

Der Stadtrat hat die Entwicklung der vier genannten Bauprojekte einstimmig beschlossen. Jedes dieser Vorhaben bietet spürbare Vorteile für den öffentlichen Verkehr, für Zufußgehende, Radfahrende und Kfz-Nutzende: mehr Raum für aktive Mobilität, mehr Grün und moderne Urbanität mit Straßenleben sowie sicherere und ruhigere Verkehrsabläufe für den öffentlichen und den motorisierten Verkehr. Auch wenn sich die Projekte in unterschiedlichen Stadien befinden, brauchen sie klare Signale, dass es weitergehen und an der Umsetzung gearbeitet werden soll. Diese Signale fehlen bisher im Haushalt 2026 bei den Einzelmaßnahmen. Deshalb fordern wir die Stadträte und die politisch Verantwortlichen in der Stadtverwaltung auf, die Grundlage für den Radwegebau zu schaffen und damit auch das Signal zu setzen, dass der geplante zweistöckige Ausbau des Frankenschnellwegs andere Projekte im öffentlichen Raum nicht ausbremst.


https://fuerth.adfc.de/pressemitteilung/adfc-geplante-radwege-bauen-trotz-knapper-kassen

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