Radrouten durch den Marienbergpark sind unverzichtbar!
Die Radverkehrsinfrastruktur rund um den Marienberpark ist nicht so gut, wie manche meinen. Grünrouten wie die durch den Marienbergpark sind für das Radverkehrsnetz unverzichtbar Das war das Fazit am Ende einer ADFC-Radtour am 17.06.25.
Radrouten durch den Marienbergpark sind wichtig und unverzichtbar!
Im Mai hat der „Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR)“ die Hundefreilaufzonen im Marienbergpark neu geordnet und verkleinert. Hauptgrund war der Schutz von Biotopen; aber als weiterer Anlass wurden auch Probleme an der Nord-Süd-Radroute durch den Park genannt, die bisher auf beiden Seiten an Hunde-Freilaufzonen grenzte. Heftige Proteste von HundehalterInnen waren die Folge. Dabei gab es auch einige Stimmen, dass „rund um den Marienbergpark bereits gut ausgebaute Radinfrastruktur besteht“ und dass „es für den Radverkehr zahlreiche Ausweichmöglichkeiten gibt“. Ähnliches war auch schon bei der Bürgerversammlung zur Einrichtung der Fahrradstraße in der Mittelstraße zu hören.
Stimmt das wirklich? Um das zu überprüfen, lud der ADFC-Nürnberg am 17. Juni 25 zu einer Radtour rund um den Marienbergpark ein. An der Tour nahmen auch AnwohnerInnen und ÖDP-Stadträtin Ina Hager teil. Das einhellige Fazit war: Es gibt zwar einige schöne Strecken fürs Radeln am Rand des Marienbergparks (z. B. Großreuther Straße, Verlängerung der Rollnerstraße), aber auch recht fahrradfeindliche Abschnitte, insbesondere an der Kilianstraße und in Teilen der Ziegelsteinstraße.
Zudem ergeben sich teilweise beträchtliche Umwege, wenn wir nicht durch den Park, sondern außen herum fahren müssen: der Weg vom Südeingang des Parks zur Marienbergstr. Wäre beispielsweise doppelt so lang (2,6 km statt 1,3 km), von der Carl-Schurz-Straße nach Thon wären es 4,7 km statt 3,6 km. Hinzu kommt: wenn Radrouten teilweise durch Parks und andere ruhige Bereiche verlaufen, können sich Radfahrende eine Zeit lang vom Stress mit dem Autoverkehr und von den Autoabgasen erholen. Darum plädiert der ADFC Nürnberg dafür: Die heute ausgeschilderten Radrouten durch den Marienbergpark müssen unbedingt erhalten, gepflegt und weiter verbessert werden! Das gilt auch generell für die Grünrouten im Radverkehrsnetz.
Ein gutes Miteinander im Park lässt sich organisieren!
Radrouten sprechen nicht dagegen, dass es im Marienbergpark auch Hundefreilaufzonen gibt. Ein gutes Miteinander von „Hunden und Rädern“ kommt allerdings nicht von allein, ordnende Maßnahmen sind durchaus geboten. Zwar gab es aus dem Marienbergpark lange keine Meldungen von Unfällen zwischen Radfahrenden und Hunden, das mag auch an der Statistik liegen, die lange Zeit Unfälle nicht auf diesen Wegen verortet hat. Anders dagegen im Pegnitztal West, wo 2020 sogar ein Radler nach einem Zusammenstoß mit einem aus dem Gebüsch kommenden Hund verstarb. Aber es ist sinnvoll mit dem Handeln nicht zu warten, bis etwas passiert ist.
Auf jeden Fall kann der Radweg im Marienbergpark für HundebesitzerInnen noch besser erkennbar gemacht werden, z. B. durch Piktogramme auf dem Weg, die es bisher nur an Wegkreuzungen, aber nicht im Bereich der offenen Wiesen gibt. Und aus der Beschilderung muss klar erkennbar sein, dass Hunde angeleint werden müssen, wenn sie von einer Freilaufzone in eine andere wechseln. Skeptisch sieht der ADFC Nürnberg, dass die neue Freilaufzone laut Beschilderung fast direkt bis an den Radweg oder die Rad-Gehwege heranreicht, während bisher eine Art „Pufferzone“ von ca. 5 bis 10 m zwischen Weg und dem Beginn der Freilaufzone vorhanden war. Der ADFC Nürnberg hat auch zur Diskussion gestellt, den Radweg durch eine Kombination von Hecke und Zaun von der Freilaufzone zu trennen, wie es an der Freilaufzone in Langwasser beim Josef-Drechsel-Weg zur Zeit gebaut wird.
Und zu einem guten Miteinander von „Rad und Hund“ gehört natürlich auch, dass die Leinenpflicht für Hunde außerhalb der Freilaufzonen akzeptiert und beachtet wird und dabei die Leinen nicht quer über den Weg gezogen werden.